Nice Price
John Grant, dem Meister des Zwiespalts zwischen zerreißenden Balladen und progressivem Elektro-Pop, gelingt mit seinem fünften Soloalbum "Boy From Michigan" die Beantwortung der ganz großen Fragen. Wenn Reinpassen Anpassen bedeutet, und Auffallen Rausfallen: Wer bin ich dann? Wer darf ich sein? Und wer entscheidet darüber?
Die Aufnahmen für sein neues Album begannen zu Beginn der Pandemie und während des gesamten Präsidentschaftswahlkampfs in den USA. Obwohl der US-Amerikaner mittlerweile seit über 10 Jahren in Island lebt (er spricht übrigens auch perfekt und akzentfrei Deutsch), wecken die Wahlen, die er aus der Ferne verfolgt, prägende Erinnerungen an seine Heimat, die sich in den 12 Songs widerspiegeln.
"Boy From Michigan" ist in Zusammenarbeit mit der Produzentin Cate Le Bon entstanden. Das Piano als mitunter wichtigster Erzähler seines Drama-Pop lädt die komplex-elektronischen Arrangements zum bittersüßen Rendezvous mit Schlagabtausch. Dass auch Saxofon und Klarinette meinungsstark mitmischen dürfen, hebt die Melodien in den Himmel.